Groß Glienicke

Groß Glienicke

Wechseln zu: Navigation, Suche
\"\"

\"\"

Lage von Groß Glienicke (roter Punkt) bei Berlin und Potsdam

\"\"

\"\"

Karte des geteilten Berlin. Gebietsaustausch am westlichen Stadtrand (gepunktete Linie) erkennbar

Der Ort Groß Glienicke ist seit 1945 administrativ getrennt. Der Westteil war eine Gemeinde in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. 2003 wurde er nach Potsdam eingemeindet und bildet nun einen Ortsteil der Stadt. Der Ostteil kam zum West-Berliner Bezirk Spandau und ist nun eine Ortslage im Spandauer Ortsteil Kladow. Beide Teile des Ortes behielten den ursprünglichen Namen; der auf Berliner Seite jedoch in der abweichenden Schreibweise „Groß-Glienicke“ (mit Bindestrich).

Der Potsdamer Ortsteil hat 4116[1] Einwohner und der Berliner 3172.

Geschichte

\"\"

\"\"

Rittergut Groß-Glienicke um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Groß Glienicke im Havelland wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname wurde von dem slawischen Begriff für Lehm und Ton glina abgeleitet. Die Dorfkirche, ein verputzter Feldsteinbau, entstand im 13./14. Jahrhundert. Kanzel, Altaraufsatz, Patronatsgestühl und andere Ausstattungen der Kirche stammen aus der Zeit um 1680. In der Kirche befinden sich Epitaphien und Grabsteine der vormaligen Gutsherren aus der märkischen Adelsfamilie von Ribbeck, die von 1572 bis 1788 hier residierte. Im früheren Park des Rittergutes ließ die Familie Wollank Anfang des 20. Jahrhundert historisierende Gebäude und ein Erbbegräbnis errichten. Das Rittergut wurde nach dem Tod der letzten Besitzer, des Ehepaares Wollank, wegen seiner Schuldenlast 1938 aufgegeben und das Herrenhaus brannte 1945 ab.

Ein Gebietsaustausch zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und dem Britischen Sektor Berlins (siehe auch Staaken) bewirkte, dass das Gemeindegebiet ab der Mitte des Groß Glienicker Sees 1945 zum West-Berliner Bezirk Spandau kam und nunmehr als Ortslage Groß-Glienicke zum Ortsteil Kladow gehört. Der brandenburgische Teil bestand als selbstständige Gemeinde weiter und wurde erst am 26. Oktober 2003 nach Potsdam eingemeindet.[2]

Durch den Verlauf der innerdeutschen Grenze wurden der Gutspark und seine Anlagen stark geschädigt. Die Berliner Mauer trennte die zum DDR-Bezirk Potsdam gehörige Gemeinde vom Groß Glienicker See ab. Der See war für West-Berliner ein beliebtes Freizeitziel, den Bürgern auf der anderen Seite der Mauern war selbst der Blick darauf unmöglich. Lediglich der Straßenname Seepromenade erinnerte sie daran, in der unmittelbaren Nähe eines großen Bade- und Freizeitgewässers zu leben. Die Grenze verlief in der Mitte des Sees, so dass es gelegentlich zu Grenzzwischenfällen kam.

Sehenswürdigkeiten

\"\"

\"\"

Gedenktafel Deutsche Teilung an der Grenze zu Berlin-Spandau

Sehenswürdigkeiten in Groß Glienicke sind:

Einzelnachweise

  1. Hochspringen ↑ Bevölkerung: Einwohner nach Stadtteilen 2012. Stand: 31. Dezember 2012. Online auf www.potsdam.de.
  2. Hochspringen ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003

Literatur

Weblinks

Google